Harzer Schmalspurbahn – Mit Dampf durch den Harz
Die Harzer Schmalspurbahnen sind das längste zusammenhängende Schmalspurstreckennetz Europas. Wie vor hundert Jahren verkehren die Dampflokomotiven auf dem 140,4 km langen Netz mit 44 Bahnhöfen und Haltepunkten. Sie überwinden vom tiefst gelegenen Punkt in Quedlinburg bis zum Brockenbahnhof ohne zusätzliche Hilfe von Zahnrädern 1000 Höhenmeter. Normalerweise kommen für den Zugbetrieb sieben Dampflokomotiven aus den 50er Jahren zum Einsatz. Eine besondere Kostbarkeit stellen acht historische Dampfloks dar. Eine Malletlok, das älteste Modell, stammt aus 1897. Bereits im Jahr 1972 wurden die Harzer Schmalspurbahnen unter Denkmalschutz gestellt.
Die Geschichte der Harzer Schmalspurbahnen
Die heutigen Harzer Schmalspurbahnen entstanden durch die Verbindung von diversen Bahnlinien von zwei unterschiedlichen Bahngesellschaften. Im Jahr 1887 eröffnete man die erste Schmalspurstrecke Gernrode-Mägdesprung, die zur Gernrode-Harzgerode Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) gehörte. In den folgenden Jahren verlängerte man die Strecke und vergrößerte das Streckennetz. 1898 wurde von der zweiten Eisenbahngesellschaft, der Nordhausen-Wernigeröder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE), die Strecke Wernigerode-Brocken (Brockenbahn) eröffnet.
Ab dem 1. April 1949 wurden die beiden Eisenbahngesellschaften der Deutschen Reichsbahn unterstellt. Am 1.Februar 1993 erfolgte die Übernahme der Fahrzeuge, des Personals und der Strecken durch die nicht bundeseigene Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), die seitdem als Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen fungiert. Die Gesellschafter der HSB sind die Kommunen, die an der Strecke liegen, die Landkreise Nordhausen und Harz, die Gemeinde Tanne, die Stadt Quedlinburg und die Kurbetriebsgesellschaft Braunlage. Der Hauptsitz liegt in Wernigerode.
Strecken der Harzer Schmalspurbahnen
Seit 1992 verkehren die Züge der Brockenbahn auf dem höchsten Gipfel in Norddeutschland, um den sich zahlreiche Sagen ranken. Bei dieser Bergfahrt bietet sich dem Reisenden ein beeindruckendes Panorama des Nationalparks Hochharz. Bei gutem Wetter wird man bei der Ankunft auf dem Brocken mit einem schönen Ausblick belohnt. Die Selketalbahn gilt als romantischster Teil des Netzes und ist ein Geheimtipp für Naturliebhaber. Circa 52 Kilometer führt sie zwischen der Eisfelder Talmühle, Hasselfelde, Harzgerode.